Tennisgeschichte, Teil 2
Tennis spielende Studenten in Tübingen 1598
Baut man heute Tennishallen, um im Winter Tennis zu spielen. so baute man einst dafür Ballhäuser oder auch Ballspielhäuser an fürstlichen Höfen. Dies in einer Hoch-Zeit des noch jungen Tennissports. Zunächst richteten die fürstlichen Herrschaften bei Hofe Säle so her, dass sich der Adel dort vergnügen konnte. Dann folgten – weil dieses Ballrückschlagspiel immer beliebter wurde – Ballhäuser. Hier durften auch Handwerker und Bürgerliche aufschlagen. Dies alles geschah im 16. und 17. Jahrhundert, in denen es die Reformation, die Renaissance und natürlich auch den 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) gab. Außerdem wurde die erste Bohrmaschine entwickelt.
Der Verwalter eines Ballhauses, die zunächst in Frankreich und England entstanden und in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts auch in Deutschland, war der Ballenmeister (in England hieß es Keeper of the Tennis Play), der gleichzeitig Tennistrainer, Schiedsrichter und Gastwirt war. Der Ballenmeister stellte den Spielern auch die Ausrüstung zur Verfügung. Dazu zählten bereits seit Anfang des 16. Jahrhunderts massive Holztennisschläger, welche aber schnell „modernisiert“ wurden. Und eine Schnur wurde zur Trennung des Tennisplatzes genutzt. Auch dies änderte sich relativ schnell und es entstand so etwas wie ein Netz.
Pariser Ballhaus im 17. Jahrhundert.