Page 6 - Tennis LIVE, 29. Jahrgang, Ausgabe 3
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Fortsetzung Tennishalle
Kaltenkirchen
Drei Jahre nach Gründung der TV S-H Aus den genannten Ideen zur Nutzung der
Holding GmbH, die alle wirtschaftlichen Vierfeldhalle wurde nichts. Die Ideen
Tätigkeiten des Tennisverbandes ausführte, blieben Ideen und Neumünster blieb
kauft die GmbH die Vierfeld-Tennishalle in Leistungszentrum. Verwalter der Halle
Kaltenkirchen. Das war 1996 ein wurde der Verkäufer, Kurt Peters. Später
umstrittenes Projekt. Heute, 25 Jahre pachtete der TC an der Schirnau die Halle.
später, möchte die Holding die Halle 2001 lief der Pachtvertrag aus und die
verkaufen. Mit der Stadt Kaltenkirchen Bewirtschaftung erfolgte durch die TV S-H
steht man in Kaufverhandlungen. Doch der Holding GmbH. Das ist noch heute so.
Reihe nach.
Sehr erfolgreich verlief die Bewirtschaftung
Anlass für den Kauf der Halle von einer nicht. So verzeichnete man beispielsweise
Familie Peters bildeten zwei Ideen: 1. Die 2011 aus den vier Tennisplätzen einen Erlös
Holding sollte, so der damalige Sportwart, von nur 42.000 Euro. Beim Überschuss
große Preisgeldturniere veranstalten. 2. Das verzeichnete man 3445 Euro. Positiv: Die
Leistungszentrum des Verbandes sollte von letzte Kreditrate – die jährlich 40.000 Euro
Neumünster nach Kaltenkirchen verlegt betrug – wurde Anfang 2012 überwiesen.
werden. Und 3.: Es gab noch die
Zonenrandförderung*******. Natürlich musste die Holding auch in die
Vierfeldhalle investieren. Wieviel Geld in
Verbandspräsident Peter Thießen wollte den zurückliegenden 25 Jahren in die Halle
diese Förderung nutzen. Nach langwierigen gesteckt wurde, ist nicht nachvollziehbar.
Diskussionen beschloss das Präsidium Doch einem Protokoll von 2012 ist zu
schließlich mit knapper Mehrheit den Kauf entnehmen: Insgesamt wurde innerhalb der
der Halle. Die Entscheidung wurde letzten 8 Jahre 460.000 € in die Sanierung
möglich, weil bei einem Stimmenpatt das der Halle gesteckt.
Votum des Präsidenten doppelt zählte. Der
Kaufpreis lag bei 1,5 Millionen D-Mark. Fortsetzung nächste Seite
******** Zonenrandförderung: Nach der Gründung der Bundesrepublik
Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik 1949 (zuvor Sowjetzone genannt)
wurde die innerdeutsche Demarkationslinie zur innerdeutschen Grenze. Sie verlief von
der Ostseeküste bei Lübeck in Schleswig-Holstein bis zur Staatsgrenze der Bundesrepublik
Deutschland mit der Tschechoslowakei. Mit der Zeit stellte man fest, dass die sogenannten
Zonenrandgebiete auf der BRD-Seite wirtschaftlich benachteiligt waren. Zur Förderung der
Regionen wurde die Zonenrandförderung entwickelt, die sowohl finanzielle Zuschüsse als auch
Steuererleichterungen ermöglichte. Obwohl Kaltenkirchen mitten im Land zwischen den
Meeren liegt, gehörte es mit zum Zonenrandfördergebiet.